Ich hatte einen Traum...


Ein altes verwunschenes Haus. Ein verwilderter Garten. Blaue Blumen, seltsam bitteres Gemüse und süsse Früchte. Die Fassaden verblichen, bröckelnder Kalk auf kalten Mauern. In zahllosen Zimmern, Gängen, Nischen und Winkeln riecht es nach vergangenen Zeiten. Alte Tapeten mit Rosenmustern, knarrenden Tannendielen, das dumpfe Echo einer schweren Türe im Keller, überall bizarre Schatten.

Von weither klingt Musik. Es kommt von der Veranda. Da sind Stimmen, helles Lachen. Da sitzen Menschen an riesigen Tafeln – Kerzenschein in leuchtenden Augen. Ich schwebe durch Räume, Türen, Wände hinaus in die Weite des Gartens, wo Eichhörnen synchrones Ballet tanzen und Hände und Münder sich in Begehrlichkeiten verlieren. Ich durchschwimme mein Haus und die Menschen, als wäre die Welt ein Aquarium und das Leben ein atemloser Traum.

Meine Träume bleiben ungefähr. Doch wer will, kann sich in sie hinein verirren, sie in meinem Haus entdecken. Heute, morgen, immer wieder, sie miterleben, für die halbe Ewigkeit zwischen zwei Herzschlägen. Traumhaft, zeitlos, spürbar, wandelbar.

...mein eigener, kleiner Lebensraum ist für mich existenziell um meine Träume und meine Kunst zu realisieren.

Auf diesem Hof ist dieser wahr geworden.

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